13.01.2020

Malaria auf Reisen: Was tun im Notfall im Urlaub?

Zu wenig geschützt, zu spät erkannt und falsch behandelt – laut den Experten die häufigsten Fehler im Umgang mit Malaria weltweit. Denn der Klimawandel und die Resistenz von Mücken gegen Medikamente machen Malaria wieder zu einer Gefahr auch bei Reisen in Europa. Was du im Notfall beachten solltest und wie du dich vor Malaria auf Reisen richtig schützt.

Wie fängt Malaria an?

Frühestens eine Woche  nach dem Moskitostich zeigt sich die Infektion – ähnlich einer Grippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, evtl. begleitet von Erbrechen und Durchfall. Unbehandelt oder falsch behandelt kann Malaria schwere Folgen haben, die bis hin zum Tod führen können. Auch lange Zeit nach der Reise, gar Monate später, kann man noch erkranken.

Wichtig: Ob man tatsächlich an Malaria erkrankt ist, lässt sich nur mit einem Bluttest zuverlässig erkennen.

Vielleicht Malaria – was tun im Notfall?

Bemerkst du erste Symptome, suche unverzüglich einen Arzt bzw. ein Krankenhaus auf bzw. rufe die Notrufzentrale deiner Reiseversicherung an. Wer in abgelegenen Gebieten unterwegs ist und nicht innerhalb von 24 Stunden zum Arzt kommt, sollte – wenn möglich vorab einen Schnelltest durchführen – und zum Notfall-Mittel greifen. Die Notfall-Medikamente (Standby-Präparate) ersetzen jedoch keine umfassende Therapie! Das bedeutet, auch wenn du dich nach der Einnahme deutlich besser fühlen solltest, ist es wichtig, dich so schnell wie möglich behandeln zu lassen.

Wichtig: Notfallmedikamente solltest du schon zu Hause für die Reiseapotheke besorgen, rät das CRM Centrum für Reisemedizin. Denn in vielen Reiseländern sind gefälschte Medikamente (auch in Apotheken) im Umlauf. Mit schweren Folgen – nicht selten enthalten die Fake-Mittel fiebersenkende Substanzen, die Reisende in falscher Sicherheit wiegen.

Wie kann ich erkranken?

Malaria wird durch Parasiten (genannt Plasmodien) ausgelöst, die durch den Stich einer infizierten Anopheles-Mücke in unser Blut geraten. Innerhalb unseres Körpers befallen diese zunächst die Leberzellen und in der Folge die roten Blutzellen. Malaria Tropica ist die häufigste und gleichzeitig gefährlichste Form. Man kann sich aber auch z. B. bei Bluttransfusionen oder Organtransplantationen infizieren.

Wie kann ich mich vor Malaria auf Reisen schützen?

Wichtig ist, Mückenstiche so gut es geht zu vermeiden: Da Malaria-Mücken vor allem nachts aktiv sind, solltest du unter einem Moskitonetz schlafen. Dies gilt insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder und im Schlafraum ohne Klimaanlage, da es Mücken warm und feucht lieben. Die wichtigsten Tipps zum richtigen Insektenschutz.

Welche Malaria-Medikamente gibt es?

Wer in Gebiete mit einem hohen Übertragungsrisiko reist, kann sich durch Malaria-Medikamente mehr schützen. Die sogenannte Chemoprophylaxe bringt jedoch häufig Nebenwirkungen mit sich und ist für Schwangere, Kinder unter 5 Jahren und chronisch Erkrankte ungeeignet. In diesen Fällen raten Reisemediziner von einer Reise in ein Malariagebiet ab.

In Regionen mit mittlerem oder niedrigem Übertragungsrisiko ist eine Chemoprophylaxe nicht notwendig. Reisemediziner empfehlen jedoch ein Notfalltherapie-Mittel (Stand-by-Medikament) in der Reiseapotheke.

Tipp für Langzeitreisende + Reisende, die in abgelegenen Regionen unterwegs sind:
Lass dich nicht nur allgemein sondern auch hinsichtlich einer Mitnahme und Anwendung eines Schnelltest für Malaria reisemedizinisch beraten. Dieser kann bei der Entscheidung über die Einnahme des Notfallmittels hilfreich sein.


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