Wieso ist das Baguette so lang?
Es kommt aus Frankreich, besteht aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz und jeder liebt es: das Baguette. Das 55 bis 70 Zentimeter lange Weißbrot gehört zu Frankreich wie die Baskenmütze und der Eifelturm. Doch wieso ist das Baguette so lang?
Die Geschichte des Baguettes: deshalb ist es so lang (vielleicht)
Um die Entstehung des typisch französischen Weißbrotes ranken sich einige – wenn auch eher fragwürdige – Gerüchte.
- Nach einer Überlieferung entstand das traditionelle Gebäck während Napoleons Feldzügen im 18. und 19. Jahrhundert. Auf ihren Märschen hatten die französischen Soldaten damals wenig Platz in ihren Rucksäcken – so wurde kurzerhand ein schmales langes Brot gebacken, das bequem in den Hosenbund gesteckt und auf dem Marsch mitgetragen werden konnte. Wie praktisch!
- Eine andere Theorie macht ein damals eingeführtes Gesetz für die Erfindung des Baguettes verantwortlich, welches den Pariser Bäckern verbot, vor 4:00 Uhr morgens zu arbeiten. Da es durch seine geringe Dicke weniger Zeit im Ofen braucht als ovale Brotleiber, hat sich das Baguette schnell bei den Pariser Bäckern durchgesetzt. Klingt gut!
- Nach einer dritten Legende wiederum hängt die Erfindung des dünnen Weißbrotes mit dem Bau der Pariser Metro zusammen. Die dort beschäftigten Minenarbeiter sollen sehr streitsüchtig gewesen sein und so musste ein Brot gebacken werden, dass sich leicht mit den Händen – und ohne Messer – teilen lies. Naja, ob das wirklich so klappen konnte?
Baguette ist nicht gleich Baguette
So simpel die Rezeptur auch erscheinen mag – Baguette ist nicht gleich Baguette. Es ist den Landsleuten sogar so wichtig, dass in einem Brotgesetz die Zutaten und das Gewicht des französischen Nationalgebäcks festgelegt wurden. Seit 1994 gibt es sogar einen „Grand Prix de la Baguette“, das jährlich die beste Weißbrotstange auszeichnet. Eine Fachjury entscheidet unter anderem anhand von Geschmack, Geruch und Aussehen, welches Baguette das Beste ist. Der Bäcker darf dann für ein Jahr den Elysée Palast beliefern. 2016 gewann die Bäckerei „La Parisienne“ von Florian Charles.
Das längste Baguette der Welt
Bis ins Guinnessbuch der Rekorde sogar hat es 2015 ein 122,40 Meter langes Baguette geschafft. Ein dreißigköpfiges französisch-italienischen Team hatte es auf der Weltausstellung Expo in Mailand gebacken. Später wurde es in 2.400 Portionen geteilt und an die Expo-Besucher verteilt.
Wer allerdings Süßes bevorzugt, greift dann beim Frühstück doch lieber zum französischen Lieblingsgebäck. Auch um das Croissant ranken sich so manche Mythen.
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Also angeblich kommt es ja aus Wien und wurde von einem Österreicher nach Paris gebracht. Aber die Metro-Geschichte gefällt mir auch sehr gut. Die Arbeiter durften ja keinen Messer bei sich führen und so konnten Sie sich Baquettes um die Ohren hauen.