04.01.2021

5 spannende Tropfsteinhöhlen in Deutschland – zwischen Feen und Stalagmiten

Dir gefällt die mystische Atmosphäre von wenig Licht und kühlen Temperaturen unterhalb der Erde? Dann sind Grotten und Höhlen genau das richtige Ausflugsziel für dich. In den geheimnisvollen Welten schlängelst du dich durch enge Gänge und erfährst mehr über die uralte Entstehungsgeschichte. Welche Geheimnisse in diesen 5 Tropfsteinhöhlen in Deutschland auf dich warten und was es für die ganze Familie zu entdecken gibt:

1. Saalfelder Feengrotte (Thüringen)

Aus einem stillgelegten Bergwerk entstanden ziehen die heute farbenprächtigen Schaugrotten in Saalfeld jedes Jahr Besucher aus aller Welt an. Hier entdeckst du die faszinierende Untertagewelt oder atmest die kalte Grubenluft im Naturheilstollen ein.

Neben der klassischen Führung, bei deren Rundgang du alles über die Geschichte der ehemaligen Grube „Jeremias Glück“ sowie das Leben und die Arbeit der Bergleute erfährst, gibt es beispielsweise eine „Zwergentour“ oder „Taschenlampentour“ für die kleinen Besucher. Dabei steigen diese mit Zwergenumhang und Grubenlampe gewappnet in das Bergwerk hinab und begeben sich auf eine spannende Entdeckungstour.

Saalfelder Feengrotte Thüringen
Saalfelder Feengrotte

Tipp: Die Eintrittskarten sind 90 Tage ab Kauf gültig, das heißt, wer mehrere Tage einplant, kann in aller Ruhe die unterschiedlichen Erlebnisbereiche besuchen und muss nur einmal bezahlen.

2. König-Otto-Tropfsteinhöhle in Velburg (Bayern)

Die König-Otto-Tropfsteinhöhle liegt in der fränkischen Alb bei Velburg und wurde am 30. September 1895 entdeckt. Da dies der Namenstag des damaligen bayerischen Königs ist, wurde die Tropfsteinhöhle nach ihm benannt. Bei einer der spannenden und informativen Erlebnisführungen erfährst du mehr über die Geschichte.

Über einen langen Treppengang mit etwa 50 Treppen gelangt man in das Innere der Höhle, die bis zu 70 Meter tief ist und in der die Temperatur das ganze Jahr über konstante 8° Celsius beträgt. Hier kannst du die vielen imposanten Stalagnaten, Stalagmiten und Stalagtiten bestaunen. Und zwar besonders in der prächtigen Adventshalle, die zwei junge Forscher erst 77 Jahre später – im Advent – entdeckt haben.

Stalagnaten in der König-Otto-Tropfsteinhöhle in Velburg
Stalagnaten in der König-Otto-Tropfsteinhöhle in Velburg

Tipp: Tropfsteinhöhle bei Nacht? Auch das geht! Ab einer bestimmen Anzahl an Teilnehmern kannst du eine exklusive Nachtführung anfragen.

3. Teufelshöhle Pottenstein (Bayern)

Die Teufelshöhle in Pottenstein ist die größte der etwa 1.000 Höhlen in der Fränkischen Schweiz und eine der bekanntesten in ganz Deutschland. Sie ist etwa 2,5 Millionen Jahre alt. Bevor sie zur begehbaren Tropfsteinhöhle wurde, waren Klüfte und Spalten im Gestein zunächst mit kohlensäurehaltigem Wasser gefüllt, das die Spalten immer weiter aushöhlte. Als dann durch eine Vertiefung eines nahegelegenen Tals das Grundwasser absank, wurde die Tropfsteinhöhle freigelegt.

Das Highlight der Tropfsteinhöhle ist der wunderschöne und etwa 200.000 Jahre alte Stalagmit, der auch Kaiser Barbarossa genannt wird. Er befindet sich in der Mitte des Barbarossa-Doms. Innerhalb einer etwa 45-minütigen Führung, wobei etwa 400 Stufen und einige Engstellen zu überwinden sind, kannst du etwa die Hälfte der rund 3.000 Meter langen Höhle besichtigen.

Teufelshöhle in Pottenstein
Teufelshöhle Pottenstein. Bildnachweis: Tourismusbüro Pottenstein

Tipp: Egal ob Sommer oder Winter – in der Pottensteiner Teufelshöhle herrschen konstant kalte 9 Grad Celsius. Daher unbedingt die Jacke einpacken. Auch Fotografieren ist erlaubt – jedoch ohne Blitz. Denn das stört die kleinen Höhlenbewohner: Fledermäuse.

4. Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund (Niedersachsen)

In Iberg im Harz befindet sich die Iberger Tropfsteinhöhle, die bereits viele Millionen Jahre alt ist. Seit 1874 gehört sie zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten der Region und zieht Gäste aus der ganzen Welt an. Sie liegt tief im Kalk eines ehemaligen Korallenriffs, wo auch einige versteinerte Meeresbewohner zu begutachten sind.

Dank der vielen Sinterkaskaden, mächtigen Bodentropfsteinen, und dem einzigartigen Farbenspiel der Höhle, erleben Kinder die geheimnisvolle Unterwelt hier wie in einem Märchen. Das Besondere an der Höhle in Iberg ist, dass sie nicht wie gewöhnliche Höhlen entstanden ist, sondern auf ganz seltene Weise: Durch die Verwitterung des Eisenerzes Siderit, das sich im Kalk gebildet hatte.

Iberger Tropfsteinhöhle in in Bad Grund
Iberger Tropfsteinhöhle. Bildnachweis: Günter Jentsch, HEZ

Tipp: Dank einem Geo- bzw. Earthcache kannst du in der Iberger Höhle wunderbar auf Schatzsuche gehen!

5. Herbstlabyrinth – Schauhöhle Breitscheid (Hessen)

„Nur“125 Stufen nach unten und fast 13 Kilometer lange, verwinkelte Gänge – willkommen im Herbstlabyrinth in Breitscheid! Hier sind Raum und Zeit völlig bedeutungslos und der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

In der geheimnisvollen und düsteren Welt unter der Erde glitzern und funkeln Tropfsteine, die aus der Decke und dem Boden wachsen, in allen Formen und Farben im rein weißen Licht der LED-Strahler und machen die Höhle zu einem einzigartigen Ausflugsziel. Durch ihre innovative Beleuchtung gehört die Höhle zu den modernsten in ganz Europa.

Schauhöhle Breitscheid in Hessen - Herbstlabyrinth
Schauhöhle Breitscheid – Herbstlabyrinth. Bildnachweis: Klaus-Peter Kappest

Tipp: In der besonderen Atmosphäre des Herbstlabyrinths finden auch regelmäßig Konzerte und Events statt. 

Die wichtigsten Begriffe rund um Höhlen und Grotten:

  • Grotte: Auch wenn die Begriffe Höhle und Grotte oft synonym benutzt werden, gibt es einen Unterschied in der Entstehung. Höhlen entstehen auf natürliche Art, während Grotten durch Menschenhand – also künstlich – entstanden sind. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Rohstoffe aus der Erde gewonnen werden wie in der Saalfeldert Feengrotte, in der Alaunschiefer abgetragen wurde. 
  • Höhle: Höhlen entstehen indem Gesteinsschichten nach und nach durch Wasser ausgehöhlt werden. Das Wasser sickert durch Fugen ein und löst den Kalk aus dem Kalkgestein. Über Millionen von Jahren dauert es schließlich bis große Hohlräume entstehen.
  • Stalagmiten: wachsen als Tropfstein in die Höhe
  • Stalaktiten: sind hängende Tropfsteine
  • Stalagnaten: sind zusammengewachsene Stalagmiten und Stalaktiten

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2 Kommentare zu “5 spannende Tropfsteinhöhlen in Deutschland – zwischen Feen und Stalagmiten”
  1. Ines Boelinger

    Hallo Tanja, danke für den Hinweis. Du hast natürlich recht. Wir haben den Text geändert. Viele Grüße!

  2. Tanja Dressler

    Ist die Erklärung von Stalaktiten und Stalakmiten wirklich richtig? Meines Wissens nach verhält es sich genau umgekehrt.