Wir sind dann mal weg: Weltreise planen
Viele Menschen hegen den Traum von einer Weltreise. Den Ländern dieser Welt ein Gesicht geben und sich eine Auszeit vom Alltag gönnen. Doch es braucht schon eine Portion Mut, der Heimat den Rücken zu kehren und seinen Traum zu verwirklichen. Schnell machen sich Ängste und Sorgen breit und es wird nur noch über Verpflichtungen nachgedacht: der Job, die Wohnung, das Auto, der lückenlose Lebenslauf, die Familie oder der Partner. Es lohnt sich, seinen Reisewunsch nicht gleich aufzugeben oder aufzuschieben und sich selbst erstmal „was wäre wenn…“ zu fragen.
Auch Steffi und Christo aus München haben sich mit ihrer einjährigen Weltreise ihren großen Traum erfüllt. Seit Anfang Juli sind sie mit dem Rucksack unterwegs. Zunächst mit der Transsibirischen Eisenbahn quer durch Russland und die Mongolei bis nach China. Danach ist ihre Route noch offen – die Philippinen, Nepal, Indonesien und Neuseeland stehen auf dem Programm. Auch ein Sprung über den Ozean in ihr geliebtes Lateinamerika, das sie bereits auf ihrer ersten längeren Reise bereist haben, ist nicht ausgeschlossen. Wie bereitet man sich am besten darauf vor, ein Jahr lang unterwegs zu sein? Die beiden sind sich sicher – je größer das Fernweh und der Reisewunsch, desto leichter das Loslassen. Hat man erst einmal für sich selbst die Prioritäten neu geordnet und sich für das Reisen entschieden, ist alles andere plötzlich ganz einfach.
Das große Sparen – ein Reisekonto anlegen
„Das möchte ich mir auch leisten können!“ oder „Ihr habt wohl im Lotto gewonnen!“ haben die beiden nur allzu oft gehört. In Wahrheit haben Steffi und Christo einfach zwei Jahre lang dafür gespart. Daueraufträge erfolgten direkt am Monatsanfang auf separate Konten. Auch Verdienste aus Nebenjobs, Bonuszahlungen oder Geburtstagsgeschenke wanderten direkt aufs Reisekonto. Kleinere Verzichte im Alltag waren nötig, aber auch die Erkenntnis, dass man viel weniger braucht. Ihren Jahresurlaub haben sie dennoch nicht ausfallen lassen – eben alles eine Sache der Prioritäten.
Die (ungefähre) Route
Der schönste Teil der Planung – denn die Möglichkeiten sind so groß wie unser Planet selbst. Mit der Planung sollte man es nicht übertreiben und sich auch die Möglichkeit lassen, spontan auch mal die Richtung ändern zu können. Man sollte wissen, welche Länder man gerne bereisen möchte, da dies die Grundlage für die Berechnung des nötigen Budgets bildet. Möchte man viel Zeit in Australien, Neuseeland, USA oder Europa verbringen oder viele Langstreckenflüge einbauen, wird man deutlich länger sparen müssen, als wenn man auf dem Landweg durch Südostasien reist.
To-Do-Listen und Bürokratisches
Sind die benötigen Finanzen je nach Reiseroute geklärt, steht das Organisatorische auf dem Programm. Mit jedem Haken auf der To-Do-Liste, kommt man seinem geplanten Reisetraum ein Stück näher. So lässt man auch den evtl. kritischen Stimmen aus seinem Umfeld keinen Raum.
Um folgende Dinge sollte man sich einige Monate vorher kümmern:
- Job und Wohnung: Im besten Fall ein Sabbatical mit seinem Arbeitgeber verhandeln (unbezahlten Urlaub festlegen) und Untermieter für die Wohnung suchen, im schlechtesten Fall kündigen und Auszug organisieren
- Konkrete Reiseplanungen: den ersten Flug buchen (oder den Zug), die erste Unterkunft organisieren (entspannt den Reisestart) und Visa beantragen
- Bürokratisches: ggf. Laufende Verträge kündigen, internationalen Führerschein beantragen, Vollmachten ausstellen, Nachsendeantrag bei der Post stellen
- Finanzen: Tagesgeldkonten eröffnen, bei denen man weltweit gratis abheben kann
- Gesundheit: Abschluss einer Langzeit-Auslandskrankenversicherung, nötige Impfungen machen lassen, Reiseapotheke zusammenstellen
- Shopping: Nötiges Equipment, Klamotten und Technik besorgen
Wie bei allen Entscheidungen, bleiben einem Zweifel zwischendurch nicht erspart, vor allem, wenn man für die Reise auf einiges verzichten muss. Wichtig ist, motiviert zu bleiben und sich immer wieder bewusst machen, aus welchen Gründen man sich dafür entschieden hat. Mit dem Beginn der Reise wird man für all die Disziplin und Ausdauer in der Vorbereitungszeit belohnt. Dann heißt es, neue Orte zu entdecken, unbekanntes Essen zu probieren, mit Einheimischen zu sprechen, sich auf die Herausforderungen des Tages einzulassen und die eigene Komfortzone zu verlassen.
Wir bleiben gespannt, welche Herausforderungen auf Steffi und Christo noch warten.
Wenn Sie auch von einer Weltreise träumen und sich noch nicht entscheiden können, fangen Sie am besten gleich mit dem Planen an. Nur Mut!
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