21.03.2022

Carsharing im Urlaub – wann lohnt es sich?

Sharing is caring: Mobilität befindet sich weltweit im Wandel. Carsharing-Dienste sind in Deutschland vor allem in größeren Städten beliebt und nachgefragt. Doch wie sieht es mit Carsharing auf Reisen aus? Welche Dienstleister bieten den Service im Ausland an? Was gibt es generell zu beachten? Und wann lohnt sich Carsharing auf Reisen im Vergleich zu Mietwagen überhaupt? Nachfolgend haben wir alle wichtigen Antworten rund ums Carsharing im Urlaub zusammengefasst.

Welche Anbieter gibt es?

Fast alle großen Carsharing-Anbieter wachsen kontinuierlich und vergrößern ihr Angebot. Das macht die Nutzung für die Kunden immer flexibler. Viele Flotten weisen mittlerweile auch eine Anzahl an E-Autos auf, insgesamt beträgt der Anteil der elektrischen Fahrzeuge rund 19 Prozent. Je nach Reisezeit ist die Auswahl an klassischen Mietwagen oftmals knapp oder die Buchung zu teuer – hier hat sich Carsharing als echte Alternative vor allem in großen Städten etabliert.

Fakt ist jedoch: Die Branche unterliegt einem schnellen Wandel, mit starkem Fokus auf die Profitabilität der Standorte, den wirtschaftlichen Spielraum zum Ausbau der E-Flotte und den Wettbewerb zwischen lokalen Anbietern, großen Playern und klassischen Autovermietern, die zunehmend ihre eigenen Konzepte ausbauen.

Carsharing-Anbieter im Überblick:

Share Now

Früher unter den Namen Drive Now und Car2go bekannt, ist Share Now der größte Carsharing Anbieter in Deutschland. Das Unternehmen setzt auf Free Floating – das heißt, das genutzte Auto kann immer und überall innerhalb des Nutzungsgebietes abgestellt werden. Auch Fahrten ins Ausland bietet Drive Now an. Dafür müssen Kunden lediglich die Langzeitmiete mit einer Laufzeit von bis 30 Tagen wählen und die Buchung über die entsprechende App aktivieren. Wer in Deutschland startet, darf nach Frankreich, Liechtenstein, Luxemburg, Norditalien, Österreich und in die Schweiz fahren. Dabei ist Tanken bei ausgewählten Partnertankstellen kostenlos, Parken jedoch nicht.

Flinkster 

Flinkster ist der Carsharing-Dienst der Deutschen Bahn. Das Angebot der Flotte ist breit, da auch mit kleineren Anbietern kooperiert wird und Bahncard-Besitzer sogar von Angeboten profitieren. Flinkster funktioniert – im Gegensatz zum Free Floating bei Share Now – stationsbasiert. Über Partnerflotten in Österreich und Italien sind auch hier Auslandsfahrten weitestgehend problemlos möglich.

MILES Mobility

MILES ist ein Carsharing Start-Up, das es ermöglicht, nicht nur innerhalb einer Stadt mit einem geliehenen Auto zu fahren, sondern auch von City zu City. In Deutschland gilt das Angebot aktuell in Berlin, München, Düsseldorf, Köln und Hamburg. Der Unterschied zu den anderen Anbietern: MILES rechnet nicht in Minuten ab, sondern in Kilometern. Das ist vor allem im Stau sehr sinnvoll.

Mittlerweile bietet MILES auch unkompliziert Fahrten ins Ausland an.

Greenwheeles

Der Carsharing-Pionier in Deutschland! Als einer der ersten Carsharing-Anbieter überhaupt und VW Tochter ist Greenwheeles mittlerweile in vielen deutschen Städten vertreten. Über die App kannst du dein Auto finden, das einen festen Parkplatz hat und reservieren. Es gibt verschiedene Abrechnungsmodelle für nahezu jeden Bedarf.

Weitere Carsharing-Anbieter im In- und Ausland

Daneben drängen eine Vielzahl weiterer Anbieter wie zum Beispiel Cambio auf den umkämpften Markt. Auch Mietwagen-Unternehmen setzen vermehrt auf Carsharing – das wohl bekannteste Beispiel dafür ist SixtShare.

Darüber hinaus verfügen viele Städte und Regionen in Deutschland und dem europäischen Ausland über lokale Anbieter, die meist eine Vor-Ort-Registrierung bzw. -Buchung voraussetzen. So gibt es in Frankreich unter anderem ZipCar, in Dänemark LetsGo, in Italien einen Dienst namens Corrente, oder den reinen Elektro-Carsharing-Anbieter ELOOP (aktuell nur in Wien). Dementsprechend ist es sinnvoll, sich nach örtlichen Angeboten zu erkundigen – vor allem bei regelmäßigen Reisen oder längeren Aufenthalten.

Lohnt sich Carsharing aus finanzieller Sicht?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage lässt sich schwer finden. Es macht Sinn, die unterschiedlichen Preise mithilfe der Apps der relevanten Anbieter zu vergleichen. Carsharing ist auch nicht zwangsweise immer billiger als ein Mietwagen, es kommt tatsächlich auf den individuellen Reisebedarf an.

In diesen Fällen bietet sich Carsharing an:

  • In der Regel lohnt sich Carsharing für kurze, spontane oder kurzfristige Fahrten, beispielsweise in Städten.
  • Bei einem längeren Städtetrip mit Fahrten in die Umgebung ist Carsharing günstiger als regelmäßig das Taxi zu nehmen. Hier bietet es sich an, mit der Bahn anzureisen und lokale Carsharing-Dienste spontan bei Bedarf zu aktivieren und nutzen.
  • Aber Achtung: Für einen fest geplanten Zeitraum kann ein Mietwagen billiger sein! Großer Vorteil bei Carsharing ist jedoch auch, dass das Auto z. B. bei einer gebuchten Wochenendnutzung zu einer vereinbarten Zeit zum gewünschten Standort gebracht wird und nicht erst an einer Station abgeholt werden muss. Und somit auch beim Heimkommen einfach vor dem Haus abgestellt werden kann.

Wichtig:

Wer plant, via Carsharing ins Ausland zu fahren, sollte vor der Reise unbedingt checken, ob der jeweilige Anbieter Auslandsfahrten autorisiert hat oder im Ausland aktiv ist und wie die jeweiligen Konditionen im Zielland sind. Insbesondere die Deckungssummen der Haftpflichtversicherung spielen hier eine wichtige Rolle. Vor jeder Fahrt solltest du das Fahrzeug vor der Fahrt auf mögliche Schäden überprüfen und diese vorab melden.

Für wen eignet sich Carsharing?

Es wird immer flexibler und spricht mittlerweile eine Vielzahl an Reisenden an.

  • Dazu zählen zum Beispiel City-Reisende, die mit Bahn oder Flugzeug anreisen;
  • Geschäftsreisende, die regelmäßig im Ausland oder in bestimmten Städten unterwegs sind;
  • Langzeiturlauber, Expats, die vor Ort flexibel sein möchten;
  • Auch für Familien ist Carsharing attraktiv – aufgrund der Corona-Pandemie sind größere Taxis für beispielsweise eine vierköpfige Familie nicht immer ohne Wartezeit verfügbar.
  • Für umweltbewusste Reisende: So ist das „geteilte“ Auto für viele Urlauber die perfekte Ergänzung zum Fahrrad und zu öffentlichen Verkehrsmitteln.
    Hinzu kommt, dass einige europäische Innenstädte wie Mailand oder Florenz als Umweltzonen deklariert sind und nur eingeschränkt befahren werden dürfen – mit Carsharing ist das problemlos möglich.

Autovermietung vs. Carsharing – wo ist der Unterschied?

Die größten Unterschiede von Carsharing gegenüber der klassischen Autovermietung sind folgende:

  • Reservierung und Abholung des Fahrzeugs ist 24/7 möglich;
  • Kraftstoff ist inklusive;
  • Eine einmalige Anmeldung reicht für den Kunden aus, um jedes Fahrzeug nutzen zu können;
  • Die Buchung erfolgt über das Telefon, den Computer oder per App;
  • Die Kosten werden über die Nutzungsdauer berechnet.

Damit lohnt sich Carsharing vor allem kurzfristig und in Städten.

Die wichtigsten Begriffe:

  • Carsharing

Anstatt ein Auto selbst zu besitzen, wird es einfach mit anderen geteilt. Du buchst dein Wunschauto über die App des Anbieters , sobald du es brauchst – auch verschiedene Abonnements stehen zur Auswahl. Das schont den eigenen Geldbeutel ebenso wie die Umwelt. Auch auf Reisen, z. B. bei Städtetrips oder bei Langzeiturlaubern hat sich Carsharing bereits bewährt. Lust auf eine Reise im Camper? Mit Hilfe von Wohnmobil-Sharing kannst du echtes Vanlife ausprobieren!

  • Free Floating:

Im Gegensatz zum stationsbasierten Dienst bedeutet Free Floating, dass das Auto überall im Geschäftsgebiet abgestellt werden darf.  

  • Stationsbasierter Verleih:

Die Autos werden an festen Stationen abgeholt und müssen dort auch wieder abgestellt werden. Einige Anbieter bieten beide Modelle an.

  • Langzeitmiete:

Die Langzeitmiete umfasst bei den meisten Carsharing-Anbietern einen Zeitraum zwischen einem und 30 Tagen.

  • Abrechnung:

Die Abrechnung erfolgt in der Regel anhand der Fahrtdauer oder als Tagespaket ( 1 Tag / 3 Tage etc. ) – meistens sind Park- und Tankkosten sowie Versicherung inklusive. Alternativ gibt es auch die Abrechnung nach Kilometern oder flexible Kombi-Modelle für Viel- oder Gelegenheitsfahrer.

  • Ridesharing / Ridehailing:

Mit Ridesharing ist die Buchung einer Mitfahrgelegenheit über Mitfahrdienst-Vermittler (z. B. über BlaBlaCar) gemeint – also organisierte Fahrgemeinsachften. Nicht zu verwechseln mit Ridehailing – dazu gehören Transport-Services wie Uber und Lyft, die eine Fahrt an Fahrer mit privaten Autos vermitteln.

Autosharing weltweit, in Europa und Deutschland

Anfang 2022 gab es 243 Carsharing-Anbieter in der Bundesrepublik und über drei Millionen Kunden waren registriert – Tendenz steigend. Damit zählt Deutschland neben den USA zu den größten Wachstumsmärkten weltweit. Im internationalen Vergleich ist Carsharing am meistens in Indien, China und Spanien beliebt.*

* Quelle Statista.de, Statista Global Consumer Survey (2021)


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