20.05.2022

Roaming auf Reisen: Telefonieren und Surfen ohne Extra-Kosten!

Ob beim Relaxen am Südseestrand oder beim Wandern im Gebirge – das Smartphone ist immer dabei, denn Nachrichten checken oder im Netz recherchieren will man inzwischen überall. Und wie sieht es mit Roaming auf Reisen aus? Roam like at home – so telefonierst und surfst du im Urlaub günstig.

1. Was ist Roaming?

Roaming bezeichnet die Nutzung deines Handys in einem ausländischen Mobilfunknetz (englisch für „umherwandern“). Der Dienst aktiviert sich immer dann, sobald du mit diesem Netz verbunden bist, beispielsweise beim Surfen im Internet oder mit einem Anruf – egal, ob du ihn selbst tätigst oder entgegennimmst.

Bei einem Aufenthalt außerhalb der Europäischen Union veranschlagen Mobilfunkanbieter dafür fast immer sehr hohe Gebühren.

– Keine Roaming-Gebühren innerhalb der EU

Auf Reisen in allen 27 EU-Staaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein zahlst du seit 2017 keine Zusatzgebühren mehr und nutzt deine Roaming-Dienste zum Heim-Tarif. Das gilt für alle Verbindungen auf Reisen sowie aus dem Urlaubsland nach Hause (je nach Vertrag ist ggf. eine Aktivierung dafür notwendig).

Auch bei Reisen nach Großbritannien musst du bis heute noch keine hohe Rechnung befürchten. Zumindest die großen Netzbetreiber bestätigen, das Land trotz seines Ausscheidens aus der EU vorerst weiterhin in der EU-Roaming Zone zu belassen.

Das kann sich aber überraschend ändern – sichere dich bei deinem Mobilfunkanbieter rechtzeitig ab!

– Aber aufgepasst! Roaming bei Langzeit-Aufenthalten oder Kreuzfahrten:

Hält man sich länger im Ausland auf, muss man auch künftig mit Extra-Kosten rechnen, denn die Roaming-Funktion ist nach der „Fair-Use-Regel“ jährlich auf einen Zeitraum von vier Monaten begrenzt. Verbraucherschützer raten, in diesen Fällen die Gebühren vorher zu prüfen.

So auch Kreuzfahrt-Reisende: Denn das Mobilfunknetz der Schiffe ist mit einem teuren Satellitennetz verbunden und kostet ohne ein extra Daten- und Telefonpaket der Kreuzfahrtanbieter meist mehr.

2. Wie teuer ist Telefonieren und Surfen außerhalb der EU?

In Urlaubsländern außerhalb der EU wie der Schweiz, Türkei, Ägypten oder Thailand kann das Telefonieren und Surfen auch weiterhin teuer werden. Lediglich für mobiles Internet fällt eine Obergrenze an: sobald 60 Euro verbraucht sind, bewahrt dich eine automatische Sperre vor weiteren Kosten.

Wer sich nicht sicher ist, wie hoch die Gebühren sind, sollte im Urlaub besser diese Tipps befolgen:

Check-up: Surfen und Telefonieren ohne Kostenfalle – auf Reisen außerhalb EU

  • Daten-Roaming nur für die Zeit aktivieren, in der du tatsächlich online sein möchtest! Zu allen anderen Zeiten: Daten-Roaming in den Einstellungen deaktivieren und die Mailbox abschalten, um automatische Updates, Abrufen der E-Mails oder eine Rufumleitung auf die Mailbox zu verhindern.
  • Sprachpakete, Reiseführer oder Kartenmaterial bereits zu Hause auf das Smartphone laden, da viele Apps auch offline funktionieren.
  • Das kostenlose WLAN der Hotels oder Restaurants nutzen, um z. B. mit Messengern kostenlos oder kostengünstiger zu telefonieren (bei Skype sogar mit Guthabenkonto und Extra-Telefonnummer-Möglichkeit).
  • Spezielle Auslandstarife oder Urlaubspakete des Mobilfunkanbieters abrufen (sind manchmal sogar nur tage- bzw. wochenweise oder nur für bestimmte Länder buchbar).

3. Prepaid oder SIM-Karte im Urlaub – lohnt sich das?

Wer länger im Ausland bleiben möchte oder außerhalb der EU reist, kann das Roaming umgehen und sich zum Reisen eine lokale Prepaid-Karte mit einem bestimmten Daten- oder Telefonpaket oder eine ausländische SIM-Karte für das Urlaubsland anschaffen. Diese lohnt sich preislich meist mehr als SIM-Karten für mehrere Länder (sog. World-Sims).

Überlege dir, wie lange du bleiben möchtest, wie viel du im Schnitt surfst und buche die entsprechende Menge.

Tipp: Noch einfacher – und auch hier sogar oftmals preiswerter – geht es vor der Reise, wenn du dir deine ausländische SIM-Karte über einen speziellen Online-Händler nach deinen Wünschen konfigurierst und bequem vorab schicken lässt. Dies geht sogar als eSIM-Karte bzw. eine virtuelle SIM-Karte.

4. Fällt ein Telefonat von zu Hause nach Italien auch unter Roaming?

Nein, aber seit dem 15. Mai 2019 ist auch die Kostenfalle für Gespräche aus dem Heimatland ins EU-Ausland geregelt – hierfür gelten Preisobergrenzen, egal ob Handy oder Festnetz (von maximal 19 Cent zzgl. Mehrwertsteuer pro Minute bzw. 6 Cent zzgl. Mehrwertsteuer pro SMS).

Flatrates statt Einzelabrechnung lohnen sich aber meist nach wie vor. Wer schon eine Flatrate für Auslandsgespräche im Vertrag hat, sollte diese jedoch prüfen (wenn schon länger nicht getan).


Ist dein Smartphone fit für Reisen?

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