22.08.2022

Perfekt für junge Familien: familienfreundliche Wanderungen rund um Mals in Südtirol

Kennst du die Slow Food Region Mals in Südtirol? Sie ist nicht nur für ihre hochwertigen landwirtschaftlichen Produkte über die Landesgrenzen hinaus bekannt, sondern auch ein Wanderparadies für Familien. Hier findest du viele schöne Wanderrouten, die mit Buggy, Bollerwagen oder Kraxe möglich sind. Kleine Wasserfälle, mit Blumen gesäumte Bergwege oder Almen mit großem Spielplatz machen die Routen zu Highlights für Groß und Klein. Michaela von @transglobalpanparty hat die Region in Südtirol für uns erkundet und die drei wichtigsten Sicherheits-Tipps für Wandern mit Familie zusammengefasst.

1. Was muss bei einer Familienwanderung mit ins Gepäck?

Als Familie ist man grundsätzlich mit mehr Gepäck unterwegs: Windeln, Wechselkleidung, ausreichend Verpflegung und Spielzeug sind der Standard. Bei Wanderungen musst du zudem an einen guten Sonnenschutz, mehr Getränke und Verpflegung sowie eine Kinder-Transportmöglichkeit denken.

Sobald die Kleinen nicht mehr selbst laufen möchten, müssen sie bequem und sicher transportiert werden. Von geländegängigen Outdoor-Buggys über Bollerwagen bis zur Wanderkraxe gibt es je nach Wanderroute viele Möglichkeiten.

Kürzere Wanderungen kannst du auch mit einer Trage oder einem Tuch machen, auf Dauer wird das jedoch wegen Schwitzen und fehlendem Stauraum sowie Sonnenschutz für beide unbequem. Hier ist eine professionelle Kraxe die bessere Option.

Tipp: Kraxen kann man z.B. auch beim Alpenverein oder anderen Eltern ausleihen. Alternativ gebraucht über Kleinanzeigen kaufen!

2. Was gehört in die Wander-Apotheke?

Ein erste Hilfe Set mit Desinfektionsmittel, sterilem Wundverband, Mullbinden, Pflastern und Blasenpflastern sollte bei Wanderungen immer ins Gepäck. Auch Einweg-Coolpads können hilfreich sein (z.B. bei Stürzen).

Bei Kindern kommen noch spezielle Kinderpflaster und eine Zeckenkarte hinzu. Extra Mückenschutzmittel für Kinder oder Cool-Gels gegen Sonnenbrand oder Stiche sind je nach Region und Jahreszeit ebenfalls praktisch. In der Apotheke bekommt man weitere Tipps für die Wander-Apotheke, aber diese Basics sind auf jeden Fall eine gute Idee.

3. Welche Route ist die richtige für eine Familientour?

Eltern kennen die Geduldsspanne ihrer eigenen Kinder am besten. Davon ist abhängig, wie weit man kommt:

  • Wie lange bleibt das Kind im Bollerwagen oder der Kraxe sitzen?
  • Kann der Mittagsschlaf in der Kraxe für die Wanderroute eingeplant werden?
  • Will das Kind Teile der Strecke selbst gehen?

Faustregel für Wandern mit (Klein)-Kindern:

Der Deutsche Wanderverband empfiehlt als Faustregel für Wanderungen mit Kindern:
Weglänge = Lebensalter x 1,5

Ich würde für den Anfang Routen von maximal einer Stunde Weg zum Ziel oder einen Rundweg von maximal 2 Stunden vorschlagen. Oder du drehst bei längeren Wegen um, sobald die Stimmung kippt. Wichtig ist, flexibel zu bleiben und sich nicht zu versteifen. Ein langsames Herantasten an die gemeinsame Wandererfahrung ist immer das Beste.

Achtung: Wanderwege, die Kletterpartien beinhalten oder steile und abschüssige Partien beinhalten, bitte aus Sicherheitsgründen unbedingt meiden!

Selbst wenn das Kind in der Kraxe sitzt, hat man eine andere Körperhaltung und Balance als man es sonst gewohnt ist. Bei steilen Steigungen kann man leichter nach hinten kippen oder das Gleichgewicht auf schmalen, abschüssigen Wegen verlieren. Deshalb ist es notwendig, zumindest anfangs auf schwierige Routen mit Kindern zu verzichten.

Wer Alpin-Profi ist und kraxenbegeisterte Kinder schon öfter auf Wanderungen mitgenommen hat, kann sich natürlich mehr zutrauen. Hier ist aber essenziell, dass die Kinder auch wirklich in der Kraxe bleiben und nicht selbst auf den abschüssigen Wegen laufen. Das kann sonst schnell gefährlich werden!

Tipp: Denkt an eine gute Auslands-Reisekrankenversicherung. Nicht nur für euch, sondern auch für die Kinder muss diese extra abgeschlossen werden.

Südtiroler Wanderweg von Matsch nach Ackerwaal

3 schöne Wanderrouten für Familien rund um Mals

Wandertour 1: Oberwaalweg in Mals (45 Minuten, 3 km)

Der Oberwaalweg in Mals beginnt im Ortskern, man geht dort einen schmalen Weg hinauf auf den Berg. Zuerst gibt es eine Steigung um den eigentlichen Waalweg zu erreichen, danach geht es aber lange Zeit ohne Höhenmeter geradeaus am Berg entlang.

Gut geeignet, weil:
Diese Route kannst du nicht nur mit einer Kraxe, sondern auch mit Outdoor-Buggy und Bollerwagen meistern. Praktisch ist auch, dass die Wanderung an mehreren Punkten abgebrochen werden kann – man kann dann wieder absteigen ins Dorf/Tal. Östlich von Tartsch ist der Oberwaalweg eigentlich zu Ende. Wer motiviert ist, kann noch weiter bis Tartsch oder bis Schluderns gehen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Mals fahren.

Wandertour 2: Wanderung zur Schliniger Alm (1 Stunde, ca. 4.5 km)

Vom Parkplatz oder der Bushaltestelle in Schlinig aus kann man entweder über einen breiten Forstweg oder über einen geteerten Weg zur Schlinig Alm gehen. Der geteerte Weg ist keine öffentliche Straße, dort fahren nur wenige Fahrzeuge. Für Laufrad, Buggy oder Bollerwagen somit perfekt. In der Alm gibt es einen Spielbereich für Kinder im Haus und einen kleinen Spielplatz außen vor der Alm.

Gut geeignet, weil:
Eine einfache und entspannte Strecke mit wenig Höhenmetern (unter 150 Höhenmeter sind es bei der Rundwanderung über den Forstweg und zurück über die geteerte Straße) – inklusive Spielbereich als Belohnung für die Anstrengung. Zudem kann man dort selbstgemachten Käse kaufen.

Wandertour 3: Panoramawanderung am Ackerwaal in Matsch

In Matsch kann man vom Ortskern aus zum Ackerwaal (Weg Nr. 11) gehen. Hier geht es erst bergauf, aber dann am Hang entlang geradeaus. Für Buggy und Bollerwagen ist die Strecke eher nicht geeignet, besser ist hier die Kraxe. Der Ackerwaal ist eher schmal, an der einen Seite führt der Bewässerungskanal entlang und auf der anderen Seite ist der Hang mit Feldern und Blumenwiesen.

Gut geeignet, weil:
Der Ausblick aufs Tal ist bereits nach kurzer Zeit atemberaubend! Der Bewässerungskanal ist breit und gut ausgebaut, man kann an vielen Stellen die Füße hineinhängen oder ein Stück darin gehen. Je nach Kondition kann die Strecke geplant werden, denn Umkehren ist jederzeit möglich. Wer sich bereits mehr zutraut, kann etwa 2 Stunden bis zu den Glieshöfen wandern und dort einkehren.

Zwischen Mai und August blühen Wiesenblumen am Wegesrand, im Sommer ist diese Route also besonders schön!


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