Abenteuer Kaukasus – Paris von gestern heißt Tbilisi heute
Georgien und Armenien? Klingt nach sowjetisch angehauchter Architektur, mit Fleisch beladenen Tellern und Männern, die den kaukasischen Steppentanz zum Besten geben. Und so weiß auch Weltenbummlerin Janina nicht recht, worauf sie sich freuen soll, als sie während ihrer großen Weltreise mit Sohn Max im Flugzeug nach Tbilisi sitzt. Hier erinnert sie sich an ihre Reisestation Georgien mit Kind.
Paris von gestern heißt Tbilisi heute
Ich staune nicht schlecht als wir die Altstadt von Tbilisi (georgisch für Tiflis) erkunden. Erinnert mich irgendwie an Paris. Denn die Hauptstadt Georgiens hat so gar nichts vom erwarteten Ostblock-Charme. Alter Chick trifft auf hippe Moderne. Neue Coffeeshops auf mit Stuck verzierte Häuser. Tolle Restaurants mit hübsch begrünten Innenhöfen, verpackt in das richtige Maß an Romantik.
Svaneti Nationalpark – hidden treasure
Nach ein paar Tagen Eingewöhnung reisen wir weiter Richtung Westen. Der Svaneti Nationalpark. Ziemlich schwierig zu erreichen und dadurch auch ziemlich im Kommen. Die Straßenverhältnisse erinnern mich an die Mongolei. Die Fahrweise der Georgier an Indien. Aus zwei Straßenspuren werden drei gemacht. Auch die Kurven sind nicht gerade mein Freund, doch der Ausblick macht das Ganze wieder wett. Heidi oder Ronja Räubertochter. Ich kann mich nicht entscheiden.
Nirgendwo im Kaukasus – Ushguli
Mit einer Übernachtung als Zwischenstopp erreichen wir unser Ziel Mestia. Am nächsten Tag Ushguli. Das höchst gelegene Dorf Europas. Womöglich auch das Einsamste. Vor ein paar Jahren bekämpften sich hier noch verfeindete Familien. Bauten dafür extra kleine Türme zum Wohnen, in denen Löcher zum Schießen statt Fenster zum Rausschauen eingebaut wurden. In der ersten Etage hausten die Tiere, oben drüber die Menschen. Anscheinend ziemlich gut bewaffnet, denn Blutrache war an der Tagesordnung. Heute sieht es aus wie im Bilderbuch.
Auf Wildpferden in der Pampa
Auf Pferden reiten wir durch die Pampa und möchten gar nicht mehr zurück. So schön ist es. So wild. Das gilt auch für die Pferde. Am Anfang wundere ich mich noch, warum uns einen Aufpasser an die Seite gestellt wird. Unser Trip durch die Mongolei hat uns eigentlich schon ganz gut vorbereitet. Doch nach ein paar Minuten bin ich ziemlich froh über die Hilfe. Denn Mongolische Pferde sind rein gar nichts gegen diese Exemplare. Aber der Ausblick verzeiht.
Georgien mit Kind – Gastfreundschaft pur
Ebenso wie die Herzlichkeit der Menschen, die uns bei sich aufnehmen. In Mestia wohnen wir bei einer Familie mit Kind. Selbes Alter wie Max. Zwei Wildfänge on Tour. Bis es dunkel wird durchforsten sie den anliegenden Wald, überqueren Flüsse und spielen mit Kühen und Schweinen. Die schneebedeckten Berge schauen ihnen dabei zu. Abends essen wir alle gemeinsam und schon vor dem ersten Teller fließt der Wein in Strömen. Angeblich wurde in Georgien der erste Wein produziert und das muss stolz gefeiert werden. Je später der Abend, desto länger die Trinksprüche, von denen ich nichts verstehe. Gastfreundschaft wird in Armenien mit der ganzen Familie gefeiert. Und Kinder stehen hoch im Kurs. Blonde mal wieder doppelt – König Max in seinem Element.
Armenien – Geheimtipp zum Wiederkommen
Wir ziehen weiter. Nach Armenien. Mit dem Taxi sechs Stunden durch die Landschaft. Unser Ziel: Yerevan. Anders und modern, eben typisch für eine Großstadt. Ähnlich wie Georgien und doch so anders. Besser? Ich bin mir nicht sicher. Neutrale Betrachtung fällt mir schwer, denn meine Bilder von Georgien wirken noch nach. Trotzdem schlendern wir gemeinsam durch die Stadt. Morgens Kultur, nachmittags Vergnügen. Und am Abend natürlich Essen. 14 Tage sind wir insgesamt unterwegs, sehen natürlich nur einen kleinen Teil. Vielleicht ist es gut so, denn so haben wir wenigstens einen Grund wieder zu kommen.
Natürlich haben wir sie gefunden. Die sowjetische Architektur, die mit Fleisch beladenen Teller und sogar die Männer, die den Kaukasischen Steppentanz vorführen. Und das ist auch gut so! Denn das gehört sowohl in Georgien als auch in Armenien zur Tradition.
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Mama Janina reiste allein mit Sohne Max um die Welt. Dass alleinerziehend Reisen nicht immer nur kompliziert und teuer sein muss, zeigt sie uns auf ihrem Blog bärtimussmit.de.
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