20.10.2015

Wer hat an der Uhr gedreht? Ungewöhnliche Zeitverschiebung

Nordkorea dreht die Uhren zurück, Samoa streicht einen Tag aus dem Kalender und in Nepal schlägt die Mittagsstunde fünfzehn Minuten früher als in Indien – so klar die Zeitzonen der Welt in der Theorie geregelt sind, so verblüffend sieht die gelebte Praxis aus. Was es mit der Zeitverschiebung auf sich hat.

Woher die Zeitzonen kommen

Bevor die Erde in Zeitzonen eingeteilt wurde, lasen die Menschen die Ortszeit an der Sonne ab. Und so war an einem Ort immer dann mittags 12 Uhr, wenn die Sonne ihren Zenit erreicht hatte. An einem anderen Ort aber auch nur dann zur gleichen Zeit, wenn sich dieser auf dem gleichen Längengrad befand. Mit der Einführung der Eisenbahn Mitte des 19.Jahrhunderts war diese Art von Zeitablesens für Fahrpläne ungeeignet und so wurden nach und nach Gebiete in Standardzeiten eingeteilt. Orientiert an den Längengraden, wurde der Erdball 1884 bei der Internationalen Meridian Konferenz in Washington in 24 Zeitzonen eingeteilt.

Andere Ortszeiten in manchen Ländern

Seit diesem Beschluss haben jedoch einige Länder neue Gesetze zur Regelung der Zeit eingeführt. Erst in diesem Jahr stellte Nordkorea die bisherige japanische Zeit um 30 Minuten zurück. Damit möchte sich die Regierung von den ehemaligen Besatzern aus Japan abheben.

Ähnlich möchte sich Nepal vom großen Nachbarn Indien abgrenzen. Fünfzehn Minuten scheinen dem Binnenstaat dafür an Zeitunterschied zu reichen. Auch das angrenzende China lässt sich von den fünf Zeitzonen, die das Land eigentlich umfasst, wenig beeindrucken. Offiziell ticken die Uhren der asiatischen Volksrepublik alle nach Pekinger Zeit. Bei einem Grenzübertritt ins benachbarte Afghanistan machen Reisende dadurch einen Zeitsprung von dreieinhalb Stunden.

Um die Geschäfte mit Neuseeland, Australien und Asien zu erleichtern strich Samoa im Jahr 2011 gleich einen ganzen Tag aus dem Kalender. Damals folgte auf den 29. direkt der 31. Dezember.

Tipp für alle Zeitreisenden

Bei Flügen durch mehrere Zeitzonen darauf achten, dass häufig ein ganzer Tag verloren oder gewonnen wird. Die Zeitverschiebung im Auge zu behalten, schadet also nicht. Wenn Sie zusätzlich noch die Tipps gegen Jetlag beachten, steht einer entspannten Flugreise nichts entgegen.


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