Respekt vor der Religion: Das sollte man auf Reisen beachten
Fremde Länder, fremde Sitten. Das wissen wir alle. Doch vor allem im Zusammenhang mit Religionen sollte man sich über vorherrschende Gepflogenheiten informieren bevor man seine Koffer packt und in den Flieger steigt. So gelten Füße in Thailand beispielsweise als dreckig und man sollte es grundsätzlich vermeiden mit ihnen auf eine Buddha-Statue zu zeigen. Köpfe hingegen sind den Buddhisten heilig und es ist nicht erwünscht sie zu berühren – schon gar nicht den eines Mönches.
Religiöse Motive sind zu respektieren
Bildnisse, Statuen und Figuren Buddhas sind stets mit dem nötigen Respekt zu behandeln. Für Thailand-Urlauber ist es sogar seit 2011 verboten sich religiöse Motive wie Buddha, Jesus oder die Hindu-Elefantengottheit Ganesha tätowieren zu lassen. Auch in Sri Lanka und Myanmar sollte man Vorsicht walten lassen: Mehrere Touristen mit tätowierten Buddha-Motiven wurden bereits festgenommen und des Landes verwiesen. Schon bestehende Tattoos mit religiösen Motiven sollten daher gerade in asiatischen Ländern verdeckt werden. Zudem kann es aus Gründen des Respekts vor der Religion strafrechtlich verfolgt werden sich auf Buddha-Statuen zu setzen oder sich davor fotografieren zu lassen.
Klettern ist nicht überall erlaubt
Eine besonders beliebte Touristenattraktion in Myanmar ist die historische Königsstadt Bagan, in der jährlich unzählige Touristen den allabendlichen Sonnenuntergang von den Terrassen der über 3.000 Tempel und Pagoden begutachten. Doch den Mönchen Bagans wurde der große Andrang und der mangelnde Respekt gegenüber den heiligen Stätten zu viel und sie machten der „Massenbewegung“ auf den Tempelterrassen ein Ende. Seit dem 1. März 2016 ist das Klettern dort verboten! Einzige Ausnahmen bilden folgende fünf Tempel: Bagan-Pyathatgyi, Shwesandaw, Süd-Guni, Nord-Guni und Thitsar Wadi.
Auch in Tibet herrscht Kletterverbot – dort befindet sich der Kailash, der heiligste Berg der Buddhisten und Hindus. Obwohl die Gegend um den Berg herum für die Kora, den Pilgerweg, genutzt wird, wurde der Gipfel aufgrund seiner religiösen Bedeutung bis heute von keinem Mensch je erklommen. 1985 wurde dem Extrembergsteiger Reinhold Messner die erste Erlaubnis für die Besteigung des Kailash erteilt, doch er lehnte das Angebot aus Respekt dankend ab.
Kleiderordnungen sind zu beachten
Wichtig ist es auch, sich im Vorfeld über die entsprechende Kleiderordnung zu informieren. In vielen Ländern – insbesondere an religiösen Stätten – müssen beispielweise Schultern und Knie mit einem Tuch oder längerer Kleidung bedeckt werden. So herrscht etwa in der Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha seit dem 4. August 2016 eine verschärfte Kleiderordnung: Im heiligsten Bauwerk des südostasiatischen Staates ist es nun verboten bauchfreie Tops, Shorts und kurze Röcke zu tragen – ein BH ist seitdem sogar ein Muss. Laut Behördensprecher Long Kosal soll damit der Respekt vor der Kultur und Tradition des „heiligen Ortes der nationalen und kulturellen Seelen“ wiederhergestellt werden.
Allgemein gilt: Am besten vor jeder Reise noch einmal länderspezifische Informationen rund um Kleidung, Verhalten & Co. einzuholen, denn so lassen sich böse Fettnäpfchen und Schlimmeres vermeiden, wie das Beispiel aus Saudi-Arabien zeigt. Während des religiösen Fastenmonats Ramadan ist es hier etwa verboten einen Kaugummi zu kauen, auch für Nicht-Muslime – bei Nichtbeachtung können sogar Gefängnisstrafen drohen.
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