Rot wie Blut – der Natronsee in Tansania
Die Oberfläche des Natronsees am Fuße des Ol Doinyo Lengai Vulkans in Tansania schimmert in einem bedrohlichen Rot – und so gefährlich wie der See aussieht, ist er für die meisten Lebewesen auch. Nur insgesamt vier Buntbarscharten und kleinste Salinenkrebse haben sich an die extremen Verhältnisse angepasst und können in dem besonders salzhaltigen und basischen Gewässer überleben. Aufgrund einer seltenen Lava-Art, die aus dem nebenliegenden Vulkan ausströmt, liegt der pH-Wert des 1.000 Quadratkilometer großen Sees zwischen 9 und 10,5, was in etwa den Werten eines Chlorreinigers entspricht. Zum Vergleich: normalerweise liegt der Wert von Gewässern im Bereich zwischen 6,5 und 8.
Woher kommt die rötliche Färbung des Natronsees in Tansania?
Diese hat nichts mit der chemischen Zusammensetzung zu tun, wie man vielleicht vermuten möchte. Vielmehr sind es die winzigen Salinenkrebse, die das bis zu 60° Celsius heiße Wasser des Natronsees rot färben. Sie sind auch der Grund, weshalb sich auch immer wieder verschiedene Vogelarten in die Nähe des lebensfeindlichen Terrains wagen. Allein bis zu 2,5 Millionen Zwergflamingos sollen hier leben. Auf der Suche nach dem nächsten Leckerbissen laufen sie jedoch Gefahr für die Ewigkeit konserviert zu werden. Die skurrilen und gespensterhaft anmutenden Fotomotive lassen sich auf den Bilder des Naturfotografen Nick Brandt bestaunen, der die durch Natronlauge „versteinerten“ Tiere auf seinen Bildern festgehalten und beeindruckend in Szene gesetzt hat.
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