10.08.2018

Wenn Hochsensible reisen: So geht es unterwegs leichter!

Viele Stunden dicht gedrängt in einem Bus zu reisen oder im Schlafsaal eines Hostels unterzukommen ist anstrengend. Für hochsensible Menschen – auch Highly Sensitive Person (HSP) genannt – Stress pur! Sie reagieren auf Sinneseindrücke besonders sensibel und geraten schneller aus ihrer Komfortzone. Auf Reisen umso mehr! Ein persönlicher Einblick von Reisebloggerin Michaela mit 4 Reisetipps für Hochsensible.

HSP und Reisen – 4 praxiserprobte Tipps

Während die einen auf die Stimmungen und Gefühle anderer Menschen sehr sensibel reagieren, empfinden andere Licht, Gerüche, Lärm oder Temperatur besonders intensiv. Man unterscheidet zwischen sensorischer, emotionaler und kognitiver Hochsensibilität, wobei durchaus Kombinationen verschiedener Typen bei einer einzelnen Person auftreten können. Viele Hochsensible meiden daher größere Reisen, aus Angst, unter Dauerstress zu geraten.

Tipp 1: Lärm und Hektik ausweichen

Entziehen Sie sich bewusst bestimmten Eindrücken! Wer als lärmempfindliche HSP beispielsweise ein Hotelzimmer direkt an einer belebten Straße hat, sollte die nötigen Konsequenzen ziehen. Meine Unterkünfte suche ich mir inzwischen lieber in ruhigeren Vierteln oder in der Natur statt mitten im Zentrum einer Stadt, wo Leuchtreklame und ein hoher Lautstärkepegel zu finden sind. Dieser einfache Trick hilft mir, nachts entspannt zu schlafen. So komme auch ich nach einem aufregenden Tag in einem fremden Land zur Ruhe. Statt in überfüllten Wartehallen mit Neonbeleuchtung setze ich mich lieber ans Ende des Gleises. Am Flughafen suche ich mir einen Sitzplatz, bei dem ich aus dem Fenster sehen kann statt in die Gesichter gestresster Mitreisender.

Hochsensibilität auf Reisen
Überfüllter Bahnsteig am Bahnhof Kandy in Sri Lanka

Tipp 2: Allein auf Entdeckungsreise

Mein persönliches Tempo auf Wanderungen oder Stadtbesichtigungen unterscheidet sich häufig von dem meiner Mitmenschen. Zu gern beobachte ich Tiere in der Natur oder schaue auf die Landschaft, lasse Architektur auf mich wirken oder betrachte kleine Details wie bunte Kacheln. In Reisegruppen bzw. bei geführten Stadtbesichtigungen wird ein Tempo vorgegeben, mit dem HSP nicht mithalten können. Auch bei Gruppenreisen ziehe ich mich am Abend lieber zurück. Deshalb entscheide ich mich meistens gegen das Reisen in größeren Gruppen.

Hochsensibilität auf Reisen
Als Alleinreisende durch den Regenwald

Tipp 3: Vorbei an den Menschenmassen

Viele HSP haben ein Problem mit großen Menschenansammlungen, da sich hier viele Sinneseindrücke häufen: Lärm, Wut oder Ungeduld, Gerüche oder wenig Platz. Ich persönlich versuche, Menschenansammlungen zu meiden oder gönne mir danach ausreichend Zeit zum Durchatmen und Verarbeiten.

Hochsensibilität auf Reisen
Michaela alleine am Strand und blickt auf das weite Meer.

Tipp 4: Gut geplant nimmt den Stress

Spontan los? Eher nicht. Recherchieren Sie vorab Unterkünfte oder Sehenswürdigkeiten. Das nimmt viel Stress und Druck von einer Reise. Sich in einer unbekannten Stadt in der prallen Mittagshitze zwischen Hunderten von anderen Touristen für ein Restaurant zu entscheiden, kann für HSP äußerst kräftezehrend sein. Meist greife ich dann lieber auf meine vorab recherchierte Liste zurück und wähle aus den Optionen aus, die ich mir aufgeschrieben habe. Es sollte natürlich trotz allem genug Zeit für spontane Planänderungen bleiben.

Hochsensibilität auf Reisen
Eine Checkliste mit vorab recherchierten Unternehmungen nimmt den Stress.

Reisebloggerin Michaela (@transglobalpanparty) verrät neben Erfahrungen, wie sie ihren eigenen Weg für entspanntes Reisen mit Hochsensibilität gefunden hat, auch viele weitere Empfehlungen zu spannenden Roadtrips. Oder auch Tipps für erfolgreiche Wanderausflüge mit Hund.


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