30.04.2014

Gesundheitstipps für Brasilien

Brasilien ist ein vielfältiges Reiseland, das jährlich Millionen begeistert. Die wichtigsten Gesundheitstipps für Brasilien gibt Prof. DDr. Martin Haditsch, der ärztlichem Leiter der Labor Hannover MVZ GmbH, damit der Besuch dieses schönen Landes nicht durch gesundheitliche Beschwerden verdorben wird.

Impfungen für Brasilien

Anlässlich der Reise sind alle in Deutschland empfohlenen Standardimpfungen zu überprüfen und ggf. aufzufrischen. Ergänzend werden Impfungen gegen Hepatitis A, Influenza (Grippe) und aufgrund des vorhersehbaren Aufenthaltes in einer großen Menschenmenge auch gegen Meningokokken angeraten.

Chronisch Kranke sowie über 60-Jährige sollten eine Impfung gegen Pneumokokken, über 50-Jährige eine Impfung gegen Gürtelrose erhalten. Liegt der bereiste Ort zudem in einem der Gelbfieber-Gebiete, welche sich abseits der Küste landeinwärts befinden, so ist entsprechender Impfschutz angebracht. Wer noch andere Landesregionen bereisen möchte, braucht evtl. weitere Impfungen, wie Hepatitis B oder Tollwut.

Malaria und Dengue-Gebiete in Brasilien

Rio de Janeiro, Salvador da Bahia sowie fast alle Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft sind malariafrei, lediglich in Cuiabá (Bundesstaat Mato Grosso) besteht ein geringes Infektionsrisiko. Eine medikamentöse Malaria-Prophylaxe ist daher nicht notwendig.

Auf effektiven Mückenschutz sollte aber in jedem Fall geachtet werden. Dies gilt vor allem auch hinsichtlich  der Übertragungsmöglichkeit anderer Krankheiten, wie beispielsweise des in Brasilien ganzjährig verbreiteten Dengue-Fiebers. Es empfiehlt sich das Tragen körperbedeckender Kleidung sowie die konsequente Anwendung von Insektenschutzmitteln. In Abhängigkeit der weiteren Reiseroute kann eine Malaria-Prophylaxe oder die Mitnahme einer entsprechenden Notfallmedikation jedoch sinnvoll sein. Dies gilt insbesondere für einen Aufenthalt im Amazonasgebiet.

Vorsorge während des Fluges

Da eine Reise nach Brasilien für Europäer einen Langstreckenflug bedeutet, sollte zur Vorsorge einer Reisethrombose auf ausreichend Bewegung und Flüssigkeitszufuhr während des Fluges geachtet werden, sitzgymnastische Übungen sind ebenso empfehlenswert. Die zusätzliche Anwendung von Kompressionsstrümpfen ist u.a. über 40-Jährigen, Rauchern und Übergewichtigen angeraten. Personen mit besonders hohem Risiko (über 70-Jährige, Personen mit bereits erlittener Thrombose oder Embolie) sollte vorsorglich ein gerinnungshemmendes Mittel gespritzt werden.

Haditsch_Martin

Prof. DDr. Martin Haditsch

  • Ärztlicher Leiter der Labor Hannover MVZ GmbH sowie Leiter des TravelMedCenter Leonding
  • Studium der Medizin und Biologie in Graz und Salzburg
  • Ausbildung zum Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie sowie für Infektiologie und Tropenmedizin
  • Über 20 Jahre Erfahrung in der klinische Mikrobiologie, Parasitologie, Tropen- und Reisemedizin und Impfungen

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